Johanna Pulte mit Rückenwind aus Tallinn zum dritten DM-Gold

„Mit diesen Schuhen bin ich zum Titel gelaufen“. Johanna Pulte von der SG Wenden ist neue Deutsche U20-Meisterin über 3.000 Meter. Foto: privat

Rostock/Olpe. Johanna Pulte von der SG Wenden landet den nächsten Coup. Die 18-jährige Olperin nimmt den „Rückenwind“ von der EM in Tallinn mit zu den Deutschen-Leichtathletik-U18/U20-Meisterschaften und sichert sich über 3.000 Meter souverän den Titel. Sie war die Jüngste der ersten sieben Platzierten – es war bereits das dritte DM-Gold für Johanna Pulte.

DM-Titel Nummer drei!

Für Johanna Pulte läuft derzeit alles nach Maß. Nach ihrem 5. Platz bei der U20-Europameisterschaft in Tallinn/Estland, als sie bei ihrem ersten internationalen Auftritt im Nationaltrikot nach einem taktisch klugen Rennen in neuer Bestzeit von 9:17,10 Minuten nur knapp an einer Medaille scheiterte und beste Deutsche war, zeigte sie nun auch bei der Jugend-DM in Rostock, dass sie auf nationaler Ebene derzeit das Maß der Dinge ist. Während dem Schützling von Trainer Egon Bröcher in Estland auf den letzten 100 Metern etwas die Kräfte schwanden, zeigte die 18-Jährige nun in Rostock, dass der Turbolader auf den letzten 300 Metern doch wieder ordentlich zündet. Nach dem Sieg bei der U18-DM über 3.000 Meter (9:42,27 Min.) 2020 in Heilbronn, dem Sieg bei der U20-Langstrecken-DM über 5.000 Meter (16:29,89 Min.) im Mai dieses Jahres, bedeutete der Sieg in Rostock nun bereits der dritte DM-Titel in der Jugendklasse.

300 Meter vor dem Ziel den Turbo gezündet

Eigentlich könnte die Konkurrenz ja schon die Uhr für den Rennverlauf stellen: Verhaltener Beginn, abtasten über drei Viertel des Rennens – und dann geht in der letzten Runde die Post ab. Und wieder waren es die letzten 300 Meter, auf denen Johanna Pulte mit einem unwiderstehlichen Antritt ihren Kontrahentinnen die Hacken zeigte. So deutlich überlegen wie diesmal war der Rennverlauf auf den letzten 200 Metern allerdings noch nie – auf der Zielgeraden konnte sich die Olperin sogar noch kurz nach ihren Mitstreiterinnen umschauen – aber da war niemand mehr, der ihr den DM-Titel hätte streitig machen können. Am Ende ließ sie sogar etwas austrugen und gewann mit deutlichem Vorsprung in 9:28,39 Minuten.

Drei EM-Starterinnen im Teilnehmerfeld

Dass es ein spannendes Rennen werden würde versprach der Blick in die Starterliste: Unter den insgesamt 16 Teilnehmerinnen standen mit Johanna Pulte gleich drei Läuferinnen an der Startlinie zum 3.000-Meter-Lauf, die auch vor zwei Wochen bei der EM in Tallinn im Nationaltrikot über 3.000 Meter oder 5.000 Meter in die Rennen gegangen waren. Vom Start weg hatte Emma Heckel (LG TELIS FINANZ Regensburg) Runde um Runde für das Tempo gesorgt, Johanna Pulte hielt sich in Lauerstellung auf Position zwei. Die Spitzengruppe passierte die 1.000-Meter-Marke in 3:10 Minuten, die 2.000-Meter-Marke in 6:31 Minuten. Es war ein typisches Meisterschaftsrennen, jede der Läuferinnen setzte auf ihre Spurtreserven auf der letzten Runde. Als Johanna Pulte dann wie gewohnt 300 Meter vor dem Ziel attackierte, riss sie sofort eine Lücke auf, hatte schnell fünf, sechs Meter Vorsprung und gewann in 9:28,38 Minuten letztlich ohne Probleme. Hauteng ging es dahinter zu:  Antje Pfüller (SCC Berlin) und Anneke Vortmeier (ASV Duisburg) liefen Schulter an Schulter über die Ziellinie. Erst das Foto-Finish ergab schließlich den besseren Ausgang für Antje Pfüller. Johanna Pulte war die letzten 1.000 Meter in rund 2:57 Minuten gelaufen!

Ergebnisse
1. Johanna Pulte (SG Wenden) 9:28,38 Min.
2. Antje Pfüller (SCC Berlin) 9:29,97
3. Anneke Vortmeier (ASV Duisburg) 9:29,97
4. Emma Heckel (LG TELIS FINANZ Regensburg) 9:30,46
5. Jasmina Stahl (Hannover 96) 9:32,41
6. Svenja Clemens (LG Odenwald) 9:33,69

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