Siegen. Die dritte Auflage der Berg-Tour Seven Summits Siegen war ein voller Erfolg. Auch wenn das schwülwarme Wetter alle Teilnehmer, ob Wanderer, Läufer oder auch Helfer und Streckenposten, an die körperlichen Grenzen brachte, am Ende des Tages gab es doch meist strahlende Gesichter. Fast 1.000 Teilnehmer hatten die Sightseeingtour durch die Stadt Siegen und über ihre sieben Hügel bewältigt – die einen genussvoll und gemütlich, die anderen möglichst schnell. Und die schnellsten Läufer über die 25 Kilometer kamen vom TuS Deuz: Fast schon erwartungsgemäß lag bei den Männern der Netphener Trailspezialist Tim Dally vorn, beste war Läuferin Rebekka Wörmann.
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Seven Summits Siegen lockte Sportler aus der ganzen Republik
Samstagmorgen kurz vor 8 Uhr. Es ist angerichtet für Seven Summits Siegen, für den großen Sporttag, die Sieben-Berge-Tour in der Krönchenstadt. Eine Mischung aus Kaffeeduft, Muskelfluid, Zeckenspray und Sonnenschutzmittel liegt in der Luft über dem Startbereich am Bahnhof Eintracht. 300 Wanderer machen sich bereit für die große Herausforderung über die 50 Kilometer lange Strecke mit 1.200 Höhenmetern. Die Trinkwesten gefüllt, wird noch geschmiert, gedehnt und viel gefachsimpelt. Vor allem darüber, wie die schwere Strecke bei den schwülwarmen Temperaturen denn am besten zu bewältigen ist. „Warum bist du hier heute nach Siegen gekommen“, fragt Organisator Martin Hoffmann kurz vor dem Start eine junge Wanderin aus Jülich, die die Frage gar nicht richtig verstehen will. „Warum? Ganz einfach! Hier gibt es viel grün und es ist schön hier zu wandern.“ Aus Aachen, Dresden, Essen, Berlin, Flensburg und Nürnberg – aus der ganzen Republik waren Sportlerinnen und Sportler, erfahrene Megamarschwanderer und Läufer, dem Lockruf von Seven Summits Siegen gefolgt, um beim Event in der grünsten Großstadts Deutschlands dabei zu sein. 333 Ultrawanderer über 50, 333 Wanderer über 25 Kilometer und dann auch noch 333 Läuferinnen und Läufer hatten für das frühzeitig ausgebuchte Event einen Startplatz ergattert.
XL-Wanderer hatten noch etliche Zusatzschleifen zu absolvieren
Es sollte ein schweißtreibender Tag für alle werden, das schwülheiße Wetter mit Temperaturen von an die 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit brachte sogar die Spitzensportler an ihre körperlichen Grenzen. Für die Bergläufer und „Kurz“-Wanderer ging die 25 Kilometer lange Strecke mit 800 Höhenmetern vom Start am :anlauf-Büro über den Fischbacherberg (371 m ü. NN), Wellersberg (346 m ü. NN), Giersberg (354 m ü. NN), Lindenberg (373 m ü. NN), Siegberg (307 m ü. NN), Häusling (364 m ü. NN) und Rosterberg (326 m ü. NN) zum Ziel am DAV-Kletterzentrum am Effertsufer. Für die XL-Wanderer über 50 Kilometer gab es noch die Zusatzschleifen über Trupbach, Birlenbach, Bürbach, Obersdorf und den Gilbergskopf. Während die einen über die drückende Hitze klagten und im Ziel entkräftet am Boden lagen, konnten andere den Tag so richtig genießen. So freute sich die 77-jährige Marianne Stettner als älteste Seniorenwanderin über die guten Bedingungen: „Ich fand das heute alles richtig klasse. Gut organisiert, die Helfer gut gelaunt, die Verpflegung bestens und im Wald war es sogar richtig kühl.“ Auch ihr 86 Jahre alter Ehemann Bruno war begeistert von der Veranstaltung.
Gelungenes Großevent dank motivierter Partner und Sponsoren
Es waren wieder einmal viele helfende Hände, die das insgesamt über 14-stündige Großevent zu einer rundum gelungenen Veranstaltung gemacht haben. Organisator Martin Hoffmann hatte einmal mehr eine organisatorische und logistische Herkulesaufgabe erfolgreich geschultert. Mit dem Deutschen Alpenverein und der Sektion Siegerland einen kompetenten Partner an der Seite, die nötige Unterstützung durch Sponsoren, die Mithilfe der Laufabteilung des TuS Deuz bei der Streckenmarkierung sowie motivierte Helferinnen und Helfer an den sieben Verpflegungsstationen übers Stadtgebiet verteilt, die auch nach Stunden in der Hitze noch kühle Getränke, Energieriegel, Suppe und sogar frisch gemachtes Porridge sowie eine Extra-Portion Motivation mit auf den Weg gaben.
Netphener Tim Dally machte wieder „dalli, dalli“
Einige waren auf der Strecke dann besonders schnell unterwegs. So machte Ultraläufer Tim Dally seinem Namen wieder alle Ehre und lief „dalli, dalli“ ins Ziel. Für die 25 schweren Kilometer benötigte der Netphener abzüglich des 5-Minuten-Bonus für das Warten an Roten Ampeln 1:46:56 Stunden. Nach nur einer Woche Erholung nach einem kräftezehrenden 43 Kilometer langen Trailwettkampf in Belgien erklärte er bei seiner Summits-Premiere völlig ausgepumpt im Ziel am Kletterzentrum: „Es war total schwül, ich habe kaum Luft bekommen. Ich habe am Anfang total überzogen. Es war aber trotzdem ein schöner Wettkampf.“ Gut vier Minuten später folgte Daniel Lang von der SG Wenden (1:51:12 Std.), auch Markus Plett von der TSG Helberhausen blieb noch unter der 2-Stunden-Marke (1:59:20 Std.). Schnellste Läuferin war Rebekka Wörmann (frühere Otterbach) vom TuS Deuz, die nach 2:23:24 Stunden noch mit einem Lächeln ins Ziel kam. Dass sie in der Vorbereitung auf den Frankfurt-Marathon gut unterwegs ist, stellte die Kreuztalerin Sabrina Franz unter Beweis. Sie benötigte nur ein wenig länger und lief nach 2:24:48 Std. durch den roten Sparkassen-Zielbogen.
Seniorenweltmeister Werner Stöcker hängte viele Jüngere ab
Besondere Beachtung hatte wieder einmal der älteste Läufer verdient. Der 83-jährige Werner Stöcker, Senioren-Weltmeister über 100 Kilometer, benötigte für die 25 Kilometer nur 2:57:27 Stunden und hatte damit noch 120 zum Teil deutlich jüngere Lauffreunde hinter sich gelassen. „Es war schön, ich laufe ja gern bei Hitze“, lachte der Erndtebrücker nach dem Lauf. Als Erster Wanderer der XL-Version wurde Jonas Dicke aus Plittershagen am DAV-Kletterzentrum empfangen. Bei seinem dritten Ultramarsch überhaupt benötigte er über die schwere 50 Kilometer-Distanz mit 1.200 Höhenmetern nur 6:29:56 Stunden. Viel Zeit zum erholen blieb dem A-Kreisliga-Fußballer von Fortuna Freudenberg nicht, am Sonntagnachmittag stand er dann als Kapitän wieder komplette 90 Minuten auf dem Platz. Beste 50-Kilometer-Wanderin war Ulrike Setzer-Britwum in 8:01:05 Stunden als Gesamtsechste im Ziel am DAV-Kletterzentrum. „2021 und 2022 war ich Streckenposten, diesmal wollte ich auf der Strecke dabei sein. Knapp über 8 Stunden, damit bin ich zufrieden“, erklärte die Ausdauersportlerin des TuS Müsen.
„Diese Veranstaltung hier ist die Creme de la Creme!“
Sie sind gewalkt und gerannt, haben geschwitzt, gelitten, geflucht, unterwegs geschwätzt und gelacht – ob Wanderer oder Läufer, im Ziel gab es trotz der anstrengenden Bergtour bei drückender Hitze viele glückliche Gesichter. Was bei vielen bleibt ist die Erinnerung an eine ganz besondere Veranstaltung in der grünsten Großstadt Deutschlands. Seven Summits Siegen war wiedermal überregionales Stadtmarketing par excellence. „Diese Veranstaltung hier ist die Creme de la Creme“ rief die erfahrene Megamarsch-Starterin Nadine aus Lennestadt voller Begeisterung ins Mikrofon. Um 21.30 Uhr freute sich die letzte 50-Kilometer-Wanderin Sabine, begleitet von den beiden Alpenverein-Wanderern Karl-Heinz Dentler und Stefan Schönhof, im Ziel über die handgefertigte Holzmedaille – da war aber die Abschlussparty am DAV-Kletterzentrum mit Live-Musik noch lange nicht beendet.
25 Kilometer Laufen (800 Höhenmeter)
Männer
Hauptklasse: 1. Dennis Heiter 2:13:14; 2. Jan Hillenberg 2:15:00 Stunden; 3. Jonas Krumm 2:15:55.
M30: 1. Markus Plett (TSG Helberhausen) 1:59:20; 2. Adrian Feckler 2:15:00; 3. Raphael Petri 2:18:32.
M35: 1. Tim Dally (TuS Deuz) 1:46:56; 2. Daniel Sauer (Eiserfeld) 2:01:31; 3. Marco Dohle 2:13:12.
M40: 1. Daniel Lang (SG Wenden) 1:51:12; 2. Folker Schepp (TuS Deuz) 2:01:23; 3. Daniel Schröder 2:16:27.
M45: 1. Markus Graswald 2:11:00; 2. Thorsten Sandeck 2:28:55; 3. Alexander Von Hedenström 2:37:37.
M50: 1. Udo Menn 2:09:27; 2. Christof Werner 2:21:18; 3. Armin Schürings (MAX Maulwurf Marathon) 2:22:55.
M55: 1. Rüdiger Stahl 2:25:49; 2. Reimo Flegel 2:27:33; 3. Michael Heinisch (TuS Ferndorf) 2:28:47.
M60: 1. Wolfgang Hilleke 2:32:40; 2. Hendrik Vink (DAV Siegerland) 2:36:18; 3. Stefan Kosiahn (SG Siegen-Giersberg) 2:45:43.
M65: 1. Günter Bieler (TuS Deuz) 2:33:06; 2. Udo Vierhaus (TEAM 4haus) 2:39:29; 3. Michael Hench 3:02:27.
M70: 1. Bernd Loock 3:13:38; 2. Horst Dieter Schmidt (ASC Weißbachtal) 3:30:40.
M80: 1. Werner Stöcker (TuS Erndtebrück) 2:58:27.
Frauen
Hauptklasse: 1. Stefanie Bieder (WE Do Wods/TV Gosenbach) 2:26:25; 2. Vanessa Oster (TuS Deuz) 2:31:04; 3. Mily Oerter 2:40:18.
W30: 1. Sabrina Franz 2:24:48; 2. Sandra Flory 2:28:47; 3. Natalie Kötting 2:44:17.
W35: 1. Rebekka Wörmann (TuS Deuz) 2:23:24; 2. Marie Voge 2:35:16; 3. Joana Waffenschmidt 2:36:33.
W40: 1. Inka Kraft 2:39:26; 2. Sina Röcher (Röcherrun) 2:44:31; 3. Rebekka Krumbeck 2:53:32; 3. Melanie Fohr 2:53:32.
W45: 1. Tanja Sunder 2:30:55; 2. Ingrid Fuchs (DIE Füxe) 2:52:24; 3. Kerstin Schmidt (TV Attendorn) 2:57:34.
W50: 1. Sabine Hoffmann (ASC Weißbachtal) 2:45:48; 2. Tina Hebel (TEAM Thielmann Mart.) 2:47:55; 3. Daniela Borkenstein 3:01:59.
W55: 1. Birgit Seel 3:17:17; 2. Carola Schneider (Hübbelbummler) 3:45:43; 3. Petra Jünger (:anlauf) 3:54:53.
W60: 1. Heike Hardt 2:31:45; 2. Jutta Jacob (Laufteam Fürth 2010) 2:47:02; 3. Maren Ronowski (Dreamteam Wilzenberg) 3:02:44.
W65: 1. Conny Wagener (LC Diabü Eschenburg) 2:31:50; 2. Juliane Scheel (TSG Helberhausen- Family) 3:08:51; 3. Christa Siller 3:22:13.
„Bergkönigin“ (Gesamtwertung Pfingstlauf + Seven Summits)
1. Sandra Flory (TuS Ferndorf) und Tanja Sunder; 3. Melanie Flohr (SV Elkenroth)
„Bergkönig“ (Gesamtwertung Pfingstlauf + Seven Summits)
1. Daniel Lang (SG Wenden); 2. Jonas Krumm (ASC Weißbachtal); 3. Sebastian Palm
STRAVA-Challenge
Frauen: 1. Sabrina Franz/Heike Hardt; 3. Sandra Flory.
Männer: 1. Tim Dally; 2. Jonas Krumm; 3. Daniel Schneider
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