Mealat Yemane gewinnt Titel bei Westdeutschen – Simon Huckestein holt NRW-Titel in 31:29 Minuten

Simon Huckestein gewinnt bei den Westdeutschen Meisterschaften den Titel des NRW-Meisters über 10 Kilometer in neuer persönlicher Bestzeit von 31:29 Minuten.  Archivfoto
Simon Huckestein gewinnt bei den Westdeutschen Meisterschaften den Titel des NRW-Meisters über 10 Kilometer in neuer persönlicher Bestzeit von 31:29 Minuten.                                    Archivfoto

Lippetal-Herzfeld. Bei den Westdeutschen Straßenlauf-Meisterschaften in Lippental-Herzfeld gingen auch Läufer des TuS Deuz und der SG Wenden an den Start. Herausragend aus heimischer Sicht war der Gewinn des Westdeutschen Meistertitels von Mealat Yemane von der SG Wenden in 35:54 Minuten. Zum NRW-Meister-Titel in der Männerklasse 30 lief Simon Huckestein (ebenfalls SG Wenden) in starken 31:29 Minuten.

Eine verwirrende Meisterschaft erlebten die heimischen Langstreckler am Samstag, 18. April 2015, in Lippental-Herzfeld. Dort wurden die Westdeutschen Straßenlauf-Meisterschaften und gleichzeitig die NRW-Meisterschaften über 10 Kilometer ausgetragen. Die zwei Meisterschaften waren integriert in die Veranstaltung „Westfalen läuft“, die die Eröffnung der westfälischen Laufsaison 2015 bildete. Neben den Meisterschaftsrennen wurden Volksläufe über 5 Kilometer und 10 Kilometer sowie Bambini- und Schülerläufe angeboten. Im Ziel war zunächst die Verwirrung groß: Wer wurde in welcher Klasse gewertet und welches Vereinstrio belegte in der Mannschaftswertung welche Platzierung?  Manchmal steht sich die Leichtathletik eben mit ihrer Vielfalt an Klassen und Meisterschaften selbst im Weg und erschwert, zumindest für die Zuschauer, den Duchblick. In Lippetal bei Soest waren es für die Hauptklassen der Männer und Frauen die Westdeutschen Meisterschaften im 10 Kilometer Straßenlauf, für die U20 und alle Senioren/innen Klassen waren es die NRW-Meisterschaften auf dieser Distanz. Der Durchblick bei Platzierungen wurde noch dadurch erschwert, dass alle Läufer zur gleichen Zeit auf die Strecke geschickt wurden. So war der Gesamtsieger im Ziel zwar Westdeutscher  Meister, doch der Zweite im Ziel Titelträger des NRW-Meisters  in der U20. Und so gingen die Wirren weiter bis ans Ende des Feldes und noch dazu die negativen Folgen für die Teamwertungen. So wäre es sinniger gewesen, eine komplette Westdeutsche Meisterschaft auszutragen, zumal NRW und Westdeutschland sich lediglich in der Hinzunahme des Landesverbandes Rheinland (Pfalz) unterscheidet.

Für die Athleten/innen der SG Wenden war es dennoch eine erfolgreiche Meisterschaft, wenngleich ein Teil der „roten“ Spitzenläufer wie Tim-Arne Sidenstein und auch Eyob Berhe Solomun nur eine Woche nach der kräftezehrenden Deutschen Halbmarathon-Meisterschaft noch Schonzeit hatten und deshalb nicht am Start waren. Sieben von zehn Läufern/innen der SG Wenden stellten eine neue persönliche Bestzeit auf.

Mealat
Die 20-jährige Mealat Yemane aus Eritrea gewann in starken 35:54 Minuten und sicherte sich den Titel der Westdeutschen Meisterin über 10 Kilometer. Foto: SG Wenden

Bei den Frauen trumpfte Mealat Yemane mit einer hervorragenden Leistung auf. In 35:54 Minuten wurde die 20-jährige Eritreerin im SG-Trikot Gesamtsiegerin und damit Westdeutsche Meisterin und konnte ihre bisherige Bestleistung um 42 Sekunden (!) unterbieten. Im Ziel hatte sie sich einen Vorsprung von etwa einer Minute auf ihre Verfolgerin erarbeitet. Nach ihrem starken Halbmarathonauftritt in Husum vor einer Woche, setzt auch Ramona Wied zu weiteren Höhenflügen an. In ihrer Altersklasse W45 gehört sie zu den Top 3 in Deutschland und wurde auch in Lippetal ihrer Favoriten Rolle mehr als gerecht. In 37:35 Minuten war es zudem eine neue persönliche Bestzeit für die Seelbacherin. Für Christl Dörschel war es zwar keine persönliche Bestzeit, doch auch sie wurde klare NRW-Meisterin in der W35. Steffi Bröcher und Sandra Clemens erreichten mit ihren persönlichen Bestzeiten neue Regionen. Mit 38:54 Minuten schaffte Steffi Bröcher erstmals den Sprung unter die 39-Minuten-Marke und Sandra Clemens ist mit 39:42 min. nun die zwölfte Frau der SG Wenden, die eine Zeit von unter 40 Minuten aufzuweisen hat. Nach ihrem Sieg bei Hünsborn Duathlon, waren die 40:20 min. in Lippetal für Ina Rademacher die persönlich zweitbeste 10-Kilometer-Zeit.

Ramona Wied und Rebekka Otterbach schnell unterwegs

Bei den Meisterschaften starteten auch fünf Läufer des TuS Deuz. In der Hauptklasse der Frauen war Rebekka Otterbach am Start und belegte sechs Sekunden vor der Seelbacherin Ramona Wied mit 37:29 min. den vierten Platz in der Wertung der Westdeutschen Meisterschaft. Auch sie hatte eine Woche zuvor an den Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften in Husum teilgenommen und war mit ihrer Leistung zufrieden. Zweite Deuzerin im Frauenfeld war Gabi Müller-Scherzant, die es nach ihrer starken Vorstellung beim Lauf am Bayerkreuz in Leverkusen Anfang März im Training etwas ruhiger angehen ließ und erst seit drei Wochen wieder „normal“ trainiert. Mit 40:37 min. belegte sie in der stark besetzten Altersklasse W45 den 6. Platz der NRW-Meisterschaft.

Bei den Männern siegte in der Wertung der Westdeutschen Meisterschaften Fabian Dillenhöfer (LG Olympia Dortmund) in 30:55 Minuten vor Jan Hense (TV Wattenscheid/31:18 min.) und Daniel Schmidt (TV Refrath/31:47 min.). Bei der NRW-Meisterschaft lag dann im Gesamteinlauf Leif Gunkel (LG Olympia Dortmund/31:01) als Sieger der U20 vor Jannek Kohle (LG Dorsten/31:12/2. U20). Von der SG Wenden waren Simon Huckestein, Marco Giese und Maik Burbach und vom TuS Deuz Stefan Brockfeld, Andreas Senner und Lars Brandenburger an der Startlinie. In seiner schon langen Karriere hat sich Simon Huckestein als Mittelstreckler nie wirklich um die 10-Kilometer-Distanz „gekümmert“: „Vor 8 Jahren bin ich in Birkenfeld mal 32:02 Minuten gelaufen, jetzt war mein Ziel, eine 31er Zeit zu laufen.“ Und das ist dem Neuling in der Seniorenklasse M30 in Lippental-Herzfeld eindrucksvoll gelungen. Im Ziel lag er auf Platz fünf im Gesamteinlauf und konnte sich über eine 31:29 min. (!) sowie über den Gewinn der NRW-Meisterschaft in der M30 freuen. In der anspruchsvollen „ewigen Bestenliste“ der SG Wenden liegt er damit auf dem neunten Platz. Auch Marco Giese schraubte seine Bestzeit herunter. Als Zwölfter der Westdeutschen Meisterschaft in der Männer-Hauptklasse im Ziel, blieb für ihn die Uhr bei 32:43 min. stehen. Damit hat er exakt die Bestzeit seines Trainers Egon Bröcher aus dem Jahr 1977 erreicht.

TuS Deuz gewinnt NRW-Mannschaftstitel in der M40/45

Erfolgreich war auch ein Läufertrio des TuS Deuz. Der größte Titelsammler war wiedermal Stefan Brockfeld, der seine Altersklasse M45 in starken 34:33 min. mit einer Minute Vorsprung klar gewann. Mit 35:36 min. gelang Andreas Senner in dergleichen Altersklasse als Dritter noch der Sprung aufs Treppchen. Andreas Senner klagte ab Kilometer 2 über Seitenstechen, so dass er nicht in der Lage war, sein Tempo zu erhöhen. Einen großen Leistungssprung machte Lars Brandenburger, ehemals starker Mittelstreckler des CVJM Siegen, der sich mit 34:55 min. gegenüber dem Lauf „Rund ums Bayerkreuz“ um eine volle Minute verbesserte. Gleichzeitig belegte er damit den zweiten Platz in der Altersklasse M40. Das Trio Brockfeld/Brandenburger/Senner gewann zudem in der Klasse M40/45 den Mannschaftstitel in der NRW-Meisterschaft!

Frank Forster Vierter in der M55 –
Dietmar Lehmann Zweiter in der M65

Von der LAG Siegen ging Frank-Hermann Forster an den Start. Der Senior aus Langenholdinghausen, der bei den Ausdauercup-Läufen der Region etwas kürzer tritt, überquerte auf der schnellen Strecke auf Gesamtrang 77 die Ziellinie in 37:29 Minuten. Damit konnte er sich bei den NRW-Meisterschaften über den vierten Platz in der Altersklasse M55 freuen. In der Klasse der M65 platzierte sich Dietmar Lehmann (CVJM Siegen) auf einem Treppchenplatz. Nach 40:45 Minuten erreichte der Drei-Tiefenbacher das Ziel als Zweiter seiner Altersklasse. Zum Vergleich: Lehmann war damit nur eine Sekunde langsamer als bei seiner Siegerland-Bestleistung der M65 im Jahre 2012 in Wickede. Diese Altersklassenbestzeit hatte ihm zu Beginn des Jahres Gerhard Schneider „weggeschnappt“. Der Deuzer lief in Niederfischbach 40:23 Minuten und setzte damit eine neue Duftmarke in der AK65. Platz 14 in der Klasse M55 belegte Michael Kämpfer von der LG Kindelsberg in 41:14 Minuten.

Einen Leistungssprung  schaffte Maik Burbach von der SG Wenden, der sich auf 40:33 Minuten verbesserte, Platz sechs im Gesamteinlauf des Volkslaufs belegte und damit die Hauptklasse gewinnen konnte.

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