Fabian Jenne kratzt bei der DM an der 30-Minuten-Marke

Liefen starke neue Bestzeiten über 10.000 Meter bei den Deutschen Langstreckenmeisterschaften in Wassenberg: Fabian Jenne (rechts) verpasste in 30:02,62 Minuten nur knapp die begehrte 30-Minuten-Marke und auch Frederik Wehner (links) lief die 25 Stadionrunden in 30:16,07 Minuten so schnell wie noch nie. ©Archivfoto: Frank Steinseifer

WASSENBERG. Zu neuen Bestzeiten und Medaillen liefen einige Langstrecklerinnen und Langstreckler der SG Wenden bei den Deutschen Langstreckenmeisterschaften in Wassenberg an der deutsch-niederländischen Grenze. Herausragende Leistungen waren der DM-Titel von Steffi Osthoff über 5.000 Meter in der W35 sowie die neue persönliche Bestmarke von Fabian Jenne. Der 34-jährige kratzte über 10.000 Meter in 30:02,62 Minuten an der für Langstreckenläufer so begehrten 30-Minuten-Marke.

Titelkämpfe bei strömendem Regen

Bei strömendem Regen aber Windstille wurden am Samstag in Wassenberg an der deutsch-niederländischen Grenze die Deutschen Meisterinnen und Meister auf der Langstrecke ermittelt. Die äußeren Bedingungen taten den Leistungen jedoch keinen Abbruch – lieben die Langläufer doch eher die kühleren Temperaturen. Über 10.000 Meter setzten sich Eva Dieterich (LAV Stadtwerke Tübingen/31:56,58 Min.) und Filimon Abraham (LG Telis Finanz Regensburg/27:59,98 Min.) als neue Deutsche Meister durch.

„Schon bei Kilometer 5 habe ich gemerkt,
da geht heute was, das könnte sogar unter 30 Minuten gehen.“

Fabian Jenne, Läufer der SG Wenden

Mit im 10.000-Meter-Rennen der Männer waren auch zwei Läufer der SG Wenden: Fabian Jenne und Frederik Jonas Wehner – und die steigerten ihre persönlichen Bestzeiten sehr deutlich. So kratzte der 34-jährige Fabian Jenne erstmals an der begehrten 30-Minuten-Marke. Als DM-Zehnter im Ziel blieben bei ihm die Uhren bei 30:02,62 Minuten stehen, eine deutliche Verbesserung gegenüber seiner persönlichen Bestmarke bei der Straßenlauf-DM im März (30:33 Min.). „Was für ein Abend! Einfach cool! Mit dieser Leistung hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Ich hatte mit 30:30 spekuliert, aber dass es so gut laufen würde war überraschend“, freute sich Jenne über den Ausgang des Rennens. „Schon bei Kilometer 5 habe ich gemerkt, da geht heute was, das könnte sogar unter 30 Minuten gehen. Ich hatte bei Kilometer 7 die Führung in unserer Gruppe übernommen. Wir haben dann aber den Kilometer 9 vermasselt, da waren wir in 3:05 Minuten einfach zu langsam.“ Mit einer Schlussrunde in 64 Sekunden hatte er dann nochmal alles versucht, doch am Ende fehlten drei Sekunden zu einer 29er-Zeit. Noch vor ein paar Jahren hätte er sich nicht träumen lassen, dass er einmal an dieser begehrten Marke rütteln würde. „Wenn ich weiter so trainiere, dann werden im nächsten Jahr die 30 Minuten fallen,“ zeigt sich Jenne zuversichtlich.

Freddi Wehner zum Schluss ohne Unterstützung zu 30:16 min.

Bis Kilometer 8 hielt auch der Alchener Frederik Jonas Wehner noch in dieser Tempogruppe mit, musste dann jedoch auch aufgrund von Magenproblemen und einem Tempowechsel abreißen lassen. „Ich musste die letzten zwei Kilometer alleine laufen“, erklärte er – über seine neue Bestzeit freute er sich dennoch. In 30:16,07 Minuten war er so schnell wie nie zuvor über die 25 Stadionrunden und belegte damit den 13. Platz. „Beide Athleten haben nicht mit einer solchen Zeit gerechnet. Das war wirklich klasse“, lobte Trainer Egon Bröcher.

Steffi Osthoff in 18:21,42 min. zu „Gold“ in der W35

Richtig stark präsentierten sich auch die Läuferinnen der SG Wenden und wurden sogar mit Edelmetall belohnt. In der Altersklassenkonkurrenz über 5.000 Meter ging Ira Achenbach das Rennen sehr forsch an, musste jedoch ab Kilometer 3 abreißen lassen. Ihre Vereinskollegin Steffi Osthoff lag zu diesem Zeitpunkt noch etwa 20 Sekunden zurück. Doch die Ottfingerin hatte sich ihr Rennen wieder einmal bestens eingeteilt und konnte zum Ende des Rennens nochmal beschleunigen: „Das war ein Rennen, in dem auf einmal ein Türchen aufgeht und du denkst, das kannst du noch schaffen. Die letzten 400 Meter taten dann aber verdammt weh!“. Auf der Zielgerade kam sie an ihre Trainingspartnerin heran und sicherte sich im Schlussspurt die Goldmedaille in der Altersklasse W35 in 18:21,42 Minuten vor Silbermedaillengewinnerin Ira Achenbach (18:22,59 Min.). „Silber“ holte auch die erfahrene Christl Dörschel in der W45. Nur drei Wochen nach ihrem guten DM-Marathon in 2:54:54 Stunden demonstrierte sie auch auf der kurzen Distanz ihre aktuelle Form. Nachdem sie lange Zeit für das gleichmäßige Tempo gesorgt hatte, zog die Konkurrentin Elina Grandl (SC Kemmern) erst auf der Schlussrunde vorbei und Dörschel belegte den 2. Platz in 18:38,59 Minuten.

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