
SIEGEN. Auf die Läuferinnen und Läufer der Region Südwestfalen ist Verlass. 433 Ausdauersportler – vom Spitzenläufer, über den 86-jährigen Seniorenweltrekordler bis hin zum Rolli-Fahrer – hatten sich zum SVB-Lichterlauf 2025 in Siegen angemeldet. Damit haben sie sich auch für die eigenen Interessen eingesetzt, denn auch unter der neuen Organisation der Anlauf GmbH sind die Startgelder komplett für die „Aktion Schnee- und Eis freie Sieg-Arena bestimmt.“ Und so lautet auch das erste Fazit von Anlauf-Geschäftsführer Markus Ritter: „Die Kasse für den Winterdienst ist wieder gefüllt.“
Markus Ritter von Anlauf ist mit der Premiere zufrieden

Fast sommerliche Temperaturen für das Laufen in kurzer Hose, drei Grad unter Null bei eisigem Wind – an Wetterkapriolen gab es beim SVB-Lichterlauf an der Sieg-Arena schon so gut wie alles. Diesmal herrschte bei Temperaturen 8 Grad und ordentlich viel Nass von oben spätherbstliches Laufwetter. Doch nicht nur auf das „Siegerländer Wetter“ war Verlass, auch die Läuferinnen und Läufer in der Region waren wieder zahlreich gekommen. „Trotz des Wetters sind viele gekommen und die Stimmung auf der Strecke war gut. Es war ja unser erster SVB-Lichterlauf, natürlich gibt es da immer noch Luft nach oben. Aber wir sind mit der Premiere sehr zufrieden“, erklärte Markus Ritter vom Ausrichter Anlauf GmbH.

SVB-Lichterlauf 2025: 433 Anmeldungen – 388 Starter
Die Solidarität in der großen Läuferfamilie war wieder groß, denn alle Vereine, Laufgruppen und die regelmäßigen Nutzer der Sieg-Arena zeigten „Flagge“, selbst die SG Wenden und die LG Wittgenstein nahmen wieder die weite Anreise in Kauf, um das Projekt „Schnee- und Eis-freie Sieg-Arena“ zu unterstützen. Exakt 433 Teilnehmer, ob Einzelstarter, 2er-, oder 5er-Teams, hatten sich angemeldet und mit ihrem Startgeld die Winterdienstkasse gut gefüllt – rund 50 Läuferinnen und Läufer waren aufgrund von Erkältung oder aufgrund des schlechten Wetters dann doch lieber Zuhause geblieben. Doch das war schon in den Vorjahren nicht anders. „Es kamen exakt 388 ins Ziel“, meldete Martin Stinner, der seit vielen Jahren zusammen mit Bettina Stern vom Betzdorfer Ausdauershop die Auswertung übernimmt und der sich und sein technisches Equipment im Ziel mit einem großen Sonnenschirm (!) gegen den Dauerregen schützen musste. Apropos Auswertung: So gab es neben viel Zustimmung und Begeisterung für die gelungene Veranstaltung, die die neue Anlauf GmbH auch nach der Ära von Lauf-Organisator Martin Hoffmann fortführen will, diesmal auch Kritik aufgrund der fehlenden Frauenwertung bei den 2er-, 5er-Teams sowie im Mixed-Wettbewerb. „Wir nehmen das gerne auf und werden die Wertung für nächstes Jahr überdenken“, erklärte Markus Ritter.

Flache Trainingsstrecke entlang der Sieg
Der Lockruf zum SVB-Lichterlauf hatte wieder funktioniert, denn den vielen Draußensportlern wurde wieder einmal bewusst, welche idealen Trainingsbedingungen die Sieg-Arena in der dunklen und kalten Jahreszeit zu bieten hat: Siegens innerstädtische Laufstrecke ist exakt vermessen, topfeben, in der Dunkelheit beleuchtet und im Winter Dank des Räumdienstes durch Fischer Galabau Freudenberg von Schnee und Eis befreit. Und so liefen alle Teilnehmer des Lichterlaufs, der vor allem von den Siegener Versorgungsbetrieben als Namensgeber und Hauptsponsor sowie Absolute Run Ausdauer, Krombacher, 57Wasser und Laufen57.de unterstützt wird, auch diesmal für die eigene Sache, denn die Startgelder sind wie immer für die Winterdienstkasse bestimmt.
„Das war vielleicht der bisher schönste Lichterlauf den ich mitgemacht habe.
Mit den Fackeln auf der Strecke war das echt stimmungsvoll.“Kathi Schäfers, schnellste Einzelläuferin des Tages

Große Anerkennung für die Veranstaltung gab es aus berufenem Munde. „Das war vielleicht der bisher schönste Lichterlauf den ich mitgemacht habe. Mit den Fackeln auf der Strecke war das echt stimmungsvoll“, lobte die Niederscheldenerin Kathi Schäfers (Die Fitness Lounge), über viele Jahre hinweg eine der besten Läuferinnen der Region und fast jedes Jahr am Start beim Lauf „Am Stummen Loch“. Und auch diesmal war sie die schnellste Einzelläuferin über 5 Runden (11 Kilometer) in 45:40 Minuten. Damit die Läuferinnen und Läufer bei der Nässe auch schnell auf Betriebstemperatur kamen, dafür sorgten erneut die Fitness-Schwestern Franziska und Maria Espeter mit ihrem stimmungsvollen Warm-Up. Nachdem der Andrang bei den Nachmeldungen abgearbeitet war gab dann SVB-Mitarbeiterin Carla Wiesener das Startsignal mittels Startklappe.

Von „Superhelden“ bis „Nutellastullen“

Und es war wieder ein buntes Feld von Spitzenläufern der Region und vielen Freizeit- und Hobbyläufern. Und nicht nur läuferisch hatten sich die Teilnehmer gut vorbereitet, auch die „Kreativitätsabteilung“ lief buchstäblich auf Hochtouren: Von den „Superhelden“, über das „Team Wadenkrampf“, bis hin zum Team „Nutellastullen“ war alles dabei und das Team „Laufen, Lachen, Leuchten“ hatte das Motto des SVB-Lichterlaufs bestens getroffen. Die schnellsten Einzelläufer des Tages über 5 Runden (11 Kilometer) bei den Männern waren Jonas Sellmann (Running Colorful Bunch/41:55 min.), Benjamin Roth (Siegen/42:15 min.) und Tobias Schmechel (TuS Deuz/42:50 min.). Hinter der schnellsten Einzelläuferin Kathi Schäfers folgten bei den Frauen Clara Gast (52:25 min.) und Melina Lunie (53:11 min.).
Roter „SG-Wenden-Express“ rannte zum Gesamtsieg

Ordentlich Tempo machte im Zweier-Team über 3 x 2 Runden (13,2 km) Julian Pulte und Christian Rüsche von der SG Wenden. Das Duo im roten Dress rannte nach 43:41 Minuten in den Zielkanal – am „Ewigkeitsrekord“ von 40:36 Minuten von den Wendener Vereinskollegen Florian Herr und Tobias Dreier konnten sie aber nicht rütteln. Platz zwei belegten hier „Running Colorful Bunch“ mit Dominic Mues und Markus Plett (46:00 min.), Dritte wurde die „Africanespeterconnection“ mit Malte Scholz und Jonathan Espeter (47:17 min.). Bei den 5er-Staffeln (11 km) lagen die „Pacepiraten“ mit Silas Becker, Philipp Heinz, Jonas Winkel, Viktor Horch, und Christian Becker (37:27 min.), vor „Hyrox 57 Team“ mit Leslie Stoffel, Vanessa Hayduk, Louis Althaus, Jonas Neuser und Eric Roth (43:16 min.) hauchdünn mit einer Sekunde Vorsprung vor „Glowmotion“ mit Igor Lang, Simon Flender, Vanessa Schneider, Jaro Hänsle und Leonard Hafer.
Staunen über Opa-Enkel-Team und Rolli-Fahrer Marvin

Ganz besondere Beachtung gab es für drei Teilnehmer des SVB-Lichterlaufs: So war der 86-jährige Senioren-Weltrekordler Werner Stöcker zusammen mit seinem 22-jährigen Enkel Keanu Stöcker am Start – und natürlich waren die zwei wieder das schnellste Opa-Enkel-Team über 3×2 Runden (13,6 km). Diesmal benötigten die zwei aus Erndtebrück 1:00:54 Std. und ließen damit 23 (!) – zum Teil weitaus jüngere – 2er-Teams hinter sich. Die Zuschauer an der Strecke staunten aber auch über den sportlichen Einsatz vom Sportler mit der Nummer 444. Rolli-Fahrer Marvin Röcher konnte sich auf die Kraft und Ausdauer seiner Arme verlassen und fuhr die 11 Kilometer in ziemlich 80 Minuten. Er zeigte damit, dass die Sieg-Arena im Winter nicht nur eine Trainingsstrecke für Läuferinnen und ist, sondern auch für Rollstuhlfahrer bestens geeignet ist.


SVB-Lichterlauf 2024 – HIER
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Impressionen vom SVB-Lichterlauf 2025





































