
HAMBURG. Die Deutschen Langstrecken-Meisterschaften in Hamburg begannen für die SG Wenden mit einer schlechten Nachricht. Frederik Jonas Wehner musste das Rennen der Männer über 10.000 Meter ganz kurzfristig verletzungsbedingt absagen. Und dann erwischte der Olper Marco Giese auch noch einen „gebrauchten Tag“ und lief dem Feld hinterher. Für die beste Leistung der Rothemden sorgte dann Fabian Jenne, der zwar rund eine halbe Minute hinter seinem anvisierten Ziel blieb, sich mit seiner Endzeit von 29:52,24 Minuten und dem 10. Platz aber dennoch „recht zufrieden“ zeigte.
Knöchelverletzung zwang Wehner zur DM-Absage
Mitte März waren Fabian Jenne und Frederik Wehner in die Spitze der Deutschen Langstreckler gelaufen. Beim 32. Sälzerstraßenlauf in Salzkotten stellten Fabian Jenne mit der Siegerzeit von 29:25 Minuten und Frederik Wehner mit 29:28 Minuten neue persönliche Rekorde auf und lagen damit zwischenzeitlich in der aktuellen Deutschen Bestenliste auf Rang 5 und 6 (Stand: 18. März). Nach dem starken Saisoneinstand hatten sich die beiden Trainingspartner auch für die Deutschen Meisterschaften über 10.000 Meter am vergangenen Wochenende große Ziele gesetzt. Sollte alles exakt nach Plan laufen, wären Zeiten von „tiefen“ 29 Minuten und Platzierungen in den Top Ten nicht unrealistisch. Doch die nationalen Titelkämpfte auf der Bahn sollten zumindest für Freddi Wehner unter keinem guten Stern stehen. Der Alchener stand zwar bis zuletzt in der Meldeliste, musste den Wettkampf aber noch kurz vor der Abreise in die Hansestadt verletzungsbedingt absagen. Eine Knöchelverletzung, die er sich bei den Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften in Paderborn (4. Platz in 1:06:45 Std.) zugezogen hatte, machte ein Rennen über 25 Runden in Spikes unmöglich.
Marco Giese blieb hinter den Erwartungen zurück
Und so mussten die beiden Olper Fabian Jenne und Marco Giese die Kohlen bei den Männern für die SG Wenden aus dem Feuer holen. Nachdem die Temperaturen in den Abendstunden gesunken waren, hatten die 10.000-Meter-Läufer nahezu ideale Bedingungen. Marco Giese, der mit einer Meldezeit von 30:31 Minuten im langsameren ersten von zwei Zeitläufen eingruppiert worden war, erwischte einen gebrauchten Tag. In 31:19,96 Minuten belegte er den 12. Rang im ersten Rennen und am Ende DM-Platz 20.
„Es war ein anstrengender Tag und ich musste mich ziemlich durchkämpfen.
Ach ja, letztlich bin ich aber recht zufrieden. Immerhin bin ich zum dritten Mal
in diesem Jahr unter 30 Minuten geblieben.“Fabian Jenne, SG Wenden
Fabian Jenne stand im schnellsten Lauf des Tages mit den Titelaspiranten an der vorderen Evolvente des 16-köpfigen Starterfelds. Jenne startete mit einem schnellen ersten Kilometer in 2:54 Minuten. „Eigentlich war das gar nicht viel zu schnell für mich, denn ich hatte eine 29:30 Minuten angepeilt“, erklärte er nach dem Rennen. Zunächst lag Jenne noch an fünfter Position, doch nachdem er die Führungsarbeit in der Verfolgergruppe übernommen hatte, reichten die Kräfte nicht mehr und er musste sich Runde für Runde weiter zurückfallen lassen und seinen eigenen Rhythmus finden. Am Ende reichte es dann in 29:52,24 Minuten zum 10. Platz – immerhin eine neue persönliche Bestzeit über die 25 Stadionrunden, aber sicher nicht ganz das, was er sich als Maximalziel erträumt hatte, war er auf der Straße doch schon deutlich schneller unterwegs. „Es war ein anstrengender Tag und ich musste mich ziemlich durchkämpfen. Ach ja, letztlich bin ich aber recht zufrieden. Immerhin bin ich zum dritten Mal in diesem Jahr unter 30 Minuten geblieben.“ Jetzt legt Jenne den Fokus auf die Deutschen Berglaufmeisterschaften Ende Juni, da will er seine Kletterqualitäten erneut unter Beweis stellen.
„Es war absolut gar nicht mein Wetter!“
Christl Dörschel, SG Wenden
Bevor die Hauptklassenläufe starteten machten zunächst die Altersklassenrennen am Nachmittag den Anfang der Meisterschaften – und hier hatten die Senioren noch unter den warmen Temperaturen und sonnigen Bedingungen zu leiden. „Es war absolut gar nicht mein Wetter“, gab Christl Dörschel von der SG Wenden nach ihrem Rennen über 5000 Meter zu Protokoll. „Mit der Zeit von 19:02,09 Minuten bin ich nicht zufrieden, es sollte schon eine 18 vorne stehen.“ Aber die 49-Jährige freute sich über die Silbermedaille in der mit nur drei Läuferinnen besetzten Klasse der W45 sowie über die Verteidigung ihres Vizetitels aus dem Vorjahr.
Fischelbacherin Conny Wagener holt DM-Titel der W65
Einen richtig guten Tag erwischte die Wittgensteinerin Conny Wagener. Die 69-jährige Fischelbacherin, die seit einigen Jahren für den LC Diabü Eschenburg startet, sicherte sich über 5.000 Meter in 22:12,16 Minuten den DM-Titel in der Altersklasse W65.