Westdeutsche Straßenlauf-Meisterschaften: SG Wenden und TuS Deuz mit Kopf-an-Kopf-Rennen

Die Frauen-Mannschaft des TuS Deuz (von links): Tina Schneider, Katharina Schäfers, Dr. Caprice Löhr und Rebekka Otterbach.
Die Frauen-Mannschaft des TuS Deuz (von links): Tina Schneider, Katharina Schäfers, Dr. Caprice Löhr und Rebekka Otterbach.

Mülheim. Die Westdeutschen 10-Kilometer-Straßenlaufmeisterschaften fanden diesmal in Mülheim an der Mosel statt, wo ein sehr böiger Wind und ein eckiger 5-km-Rundkurs von Topzeiten ausschloss. Sowohl die SG Wenden als auch der TuS Deuz und die LG Sieg waren aus heimischer Sicht erfolgreich. Besonders spannend war der Ausgang in der Mannschaftswertung der Frauen, wo sich die SG Wenden und der TuS Deuz ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten.

Starke Tina Schneider Dritte im Gesamteinlauf 

Der TuS Deuz hatte nach längerer Zeit wieder sein bestes Damenteam am Start das zugleich zum engsten Favoritenkreis auf den Mannschaftstitel zählte. Nachdem sich die Trainer der SG Wenden und des TuS Deuz die Favoritenrolle gegenseitig zugeschoben hatten, konnte das Meisterschaftsrennen beginnen. Angeführt von einer ganz starken Tina Schneider (TuS Deuz), die mit 36:51 Minuten den dritten Patz belegte und gleichzeitig schnellste heimische Läuferin war. Die Altenkirchenerin legte für die Deuzer den Grundstein und war sogar erstmals schneller als die Wendener Klasseläuferin Christl Dörschel. Die 40-Jährige kam nur sechs Sekunden später ins Ziel in 36:57 Minuten und belegte damit den vierten Gesamtplatz.

Durch die starke Leistung von Tina Schneider sah es lange Zeit nach einem Deuzer Mannschaftssieg aus. Auch die zweitstärkste Läuferin des TuS Deuz, Dr. Caprice Löhr, lieferte mit 38:18 Minuten eine starke kämpferische Leistung ab und wurde damit Sechste. Die Ärztin aus dem Marienkrankenhaus konnte damit Verena Schneider (früher Verena Dreier) von der SG Wenden in Schach halten. Die 31-jährige gebürtige Herdorferin, ehemalige 34:40 Minuten-Läuferin, Deutsche Meisterin im Hindernislauf 2005 und 2006 und Fünfte der Junioren-Weltmeisterschaften 2004, kommt nach ihrer Babypause immer besser in Schwung, steigerte sich nun auf 38:35 Minuten und belegte damit den achten Rang im Gesamtklassement. Jetzt musste nur noch Rebekka Otterbach vor Ramona Wied von der SG Wenden ins Ziel kommen – was nach dem bisherigen Leistungsstand eigentlich normal gewesen wäre – und der TuS Deuz wäre vor den Sauerländer gelandet.

Lange Zeit sah es nach einem Erfolg der Deuzer gegen den Nachbarn aus dem Sauerland aus,  bis Rebekka Otterbach in der zweiten Runde mit Magenproblemen sogar eine Gehpause einlegen musste und zurückfiel. Da die vierte Deuzer Läuferin Katharina Schäfers (15./40:10 min.) zu dem Zeitpunkt schon zu weit zurück lag, quälte sich Otterbach mit 39:44 Minuten auf Rang 13 ins Ziel, um der Mannschaft doch noch zu helfen. Doch damit lag sie hinter der Seelbacherin Ramona Wied, die in 39:12 Minuten und mit dem 10. Gesamtplatz die Mannschaftswertung für die SG Wenden komplettierte.

Nach dem Zieleinlauf wurde fieberhaft gerechnet und es ergab schien der Mannschaftswertung ein hauchdünner Vorsprung von 9 Sekunden für die SG Wenden (2./1:54:45 Std.). Aber weder die SG Wenden noch der TuS Deuz (3. 1:54:54 Std.) hatten die Damen des PSV Trier um die überragende Gesamtsiegerin Nora Schmitz (36:07 min.) auf der Rechnung, die sich mit 8 Sekunden Vorsprung vor Wenden den Titel des Westdeutschen Meisters sicherten. Im Lager des TuS Deuz war man trotzdem nicht enttäuscht, sondern freute sich über eine gute Mannschaftsleistung bei diesen stark besetzten Meisterschaften, mit der man weiter zu den Spitzenteams in Westdeutschland, bzw. Westfalen gehört. Sandra Clemens von der SG Wenden belegte in 42:14 den 20. Platz, Anja Baldur Schmidt (LG Sieg) lief in 47:23 Minuten auf Rang 38.

Während bei den Männern der TuS Deuz nicht vertreten war, gelang es der SG Wenden über 10 Kilometer zumindest eine 1b-Mannschaft aufzubieten (Tim-Arne Sidenstein fehlte verletzungsbedingt). Das beste Resultat erzielte reichte Nils Schäfer als Sechster im Gesamteinlauf in 32:32 Minuten. Auf Rang 12 im Gesamtklassement kam Fabian Jenne in 33:27 min., das Mannschaftsresultat komplettierte Gunnar Fillep in 38:38 Minuten – das bedeutete diesmal nur der 7. Mannschaftsplatz für das bislang vom Erfolg verwöhnte Team der SG Wenden. In Bestbesetzung wäre ein Platz auf dem Stockerl sicher gewesen – auch der Titelgewinn wäre nicht aussichtslos gewesen.

Eine gute Leistung zeigte auch der 58-jährige Jürgen Schmissek von der LG Sieg, der in 37:59 Minuten Vizemeister in der Altersklasse M55 in der Rheinland-Meisterschaft wurde. Vom Laufzwang Wippetal lief der 65-jährige Bernd Bocklet in der M65 nach 45:08 Minuten ins Ziel und wurde damit ebenfalls Zweiter in seiner RL-Altersklasse. Der 79-jährige Ulrich Gans (LG Sieg) wurde nach starken 51:59 Minuten gestoppt und war damit ebenfalls Zweitplatzierter in der M75 im Rheinland.

Gleichzeitig wurden über 5 Kilometer die Rheinland-Meisterschaften der M14/M15 sowie W14/W15 ausgetragen. Bei den Schülerinnen Weiblichen Jugend U 16 holte sich die Mannschaft der LG Sieg in der Besetzung Emma Behner (22:50 min.), Clara Schmidt (24:41 min.) und Lea-Sophie Herzog 25:51 min. den Titel. Bei der Männlichen Jugend U16 fehlten am Ende 37 Sekunden zum Titel – die LG Sieg wurde Zweiter in der Besetzung Lucas Moritz Schuhen (20:48 min.), Ben Sanna (21:24 min.) und Fabrizio Mühlon (22:25 min.).

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