SG Wenden: Erst Bestzeiten – dann der Diebstahl-Schock

Beim top-besetzten Leichtathletik-Meeting IFAM in Brüssel liefen die beiden Wendener Fabian Jenne (links/14:44,20 Min.) und Freddi Wehner (14:37,64 Min.) neue persönliche Bestzeiten über 5.000 Meter. Zu diesem Zeitpunkt wussten sie aber noch nicht, welche böse Überraschung am Parkplatz auf sie warten würde. Foto: privat

BRÜSSEL. Nach dem 5.000-Meter-Rennen beim Leichtathletik-Meeting IFAM Brüssel traten Freddi Wehner und Fabian Jenne sowie Trainer Egon Bröcher von der SG Wenden mit gemischten Gefühlen die nächtliche Heimreise zurück ins Sauerland an. Zuerst freuten sich die beiden Langstreckler über neue persönliche Bestzeiten – dann folgte jedoch eine böse nächtliche Überraschung.

IFAM Brüssel eines der größten Leichtathletik-Meetings

Das „International Flanders Athletics Meeting Brüssel“ ist eines der größten Leichtathletik-Meetings der Welt. Am vergangenen Wochenende gingen im König-Baudouin-Stadion insgesamt 2700 Athletinnen und Athleten der Spitzenklasse aus 91 Ländern an den Start. Nicht nur aufgrund der Teilnehmerzahl, auch aufgrund der hochkarätigen Leistungen ist das IFAM Brüssel – Austragungsstätte des Diamond-League-Finals – einzigartig.

Massenweise Top-Zeiten: 131 Läufer unter 14:30 Minuten

Aus ganz Europa waren speziell die Sprinter, Mittel- und Langstreckler nach Brüssel gekommen, um ihre vielleicht letzte Chance für ein EM-Ticket zu nutzen. Wer einen Startplatz in einem der Männer-Rennen haben wollte, der musste beispielsweise unter 53 Sekunden über 400, unter 2:00 Minuten über 800, unter 4:00 Minuten über 1.500 und unter 15:00 Minuten über 5.000 Meter vorweisen können. Allein im Vorprogramm wurden beispielsweise 24 (!) 400-Meter-Zeitläufe der Männer und 15 Zeitläufe über 800 Meter gestartet. Und hier noch ein bisschen Statistik, die die Leistungsdichte der Laufwettbewerbe eindrucksvoll bestätigen:  Über 800 Meter blieben 54 (!) Läufer unter einer Zeit von 1:50 Minuten und über 5.000 Meter waren von den insgesamt 180 Startern nur zwei Läufer langsamer als 15:00 Minuten, 131 (!) blieben unter 14:30, immerhin 70 (!) unter 14:00 und sogar noch 22 (!) Läufer unter 13:30 Minuten.

Freddi Wehner und Fabian Jenne so schnell wie noch nie

Am Ende des ersten Meeting-Tages um kurz vor 22 Uhr blieben im A-Finale des 5.000-Meter-Rennens Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf/13:10,50 Min.) als Fünftplatzierter und auch der Deutsche Meister Florian Bremm (LSC Höchstadt/Aisch/13:11,87 Min.) klar unter ihren alten Bestzeiten und auch deutlich unter der EM-Norm für Rom (13:20,00 Min.). Zudem schoben sich Thorwirth und Bremm in der ewigen deutschen Bestenliste auf die Plätze fünf und sieben nach vorn. Einen Startplatz in einem der insgesamt sieben top-besetzten Läufe über 5.000 Meter hatten auch Frederik Jonas Wehner und Fabian Jenne von der SG Wenden ergattert. Sollte es ein Rennen nach Maß geben, so wollte der Alchener Wehner, der mit einer Bestzeit von 14:41 Minuten (2022 in Oordegem) angereist war, die Marke von 14:30 Minuten (B-Norm für die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften) ins Visier nehmen. Die 2.000-Meter-Marke passierten Wehner und kurz dahinter Jenne in 5:46 Minuten – und damit lagen sie noch genau im Plan. Während Wehner das Tempo in der zweiten Hälfte fast halten konnte und nur den vierten Tausender in 3:01 Minuten „verbummelte“, bekam Jenne ab 3.000 Meter Probleme im Oberschenkel und er musste das Tempo etwas drosseln. Am Ende stoppten die Uhren bei Wehner bei der neuen persönlichen Bestzeit von 14:37,64 Minuten und auch Trainingskollege Fabian Jenne stellte in 14:44,20 Minuten eine neue persönliche Bestmarke auf.

Trainer zufrieden – Athlet hadert mit seiner Leistung

„Ich bin deutlich hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben.
Ich hatte starke Allergieprobleme und Hustenanfälle.“

Freddi Wehner (SG Wenden)

„Die Bedingungen waren gut und wenn man eine neue persönliche Bestzeit aufstellt, dann hat man ja alles richtig gemacht. Fabian und Freddi können sehr zufrieden sein, wenngleich die Trainingsleistungen fast noch etwas bessere Zeiten angedeutet haben“, erklärte Trainer Egon Bröcher, der zur Unterstützung mit nach Brüssel gereist war. Kritischer war das Fazit von Freddi Wehner: „Ich bin deutlich hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben. Ich hatte starke Allergieprobleme und Hustenanfälle.“

Autoscheibe eingeschlagen – Bankkarten und Handys geklaut

Trotz der persönlichen Bestleistungen endete der Wettkampfabend in Brüssel mit einem bitteren Beigeschmack. Unbekannte Täter hatten während des Wettkampfs die Autoscheibe des im Eingangsbereich des Stadions geparkten Pkw eingeschlagen und die Handys von Fabian Jenne und Freddi Wehner und die Portemonnaies mit sämtlichen Bankkarten aller drei Wendener gestohlen. Trainer Egon Bröcher: „Echt ärgerlich. Wir haben sofort alle Karten sperren lassen und sind noch spät in der Nacht zur Polizeistation in Brüssel gefahren, haben dort den Diebstahl angezeigt. Wir sind dann mit defekter Scheibe erst am frühen Morgen wieder Zuhause angekommen.“

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