„Gold“ für Katja Hinze-Thüs und Werner Stöcker bei 100-km-DM

Werner Stöcker (LG Wittgenstein) – hier bei den Rheinland-Straßenlaufmeisterschaften 2019 in Niederfischbach – gewann bei den Deutschen Meisterschaften über 100 Kilometer erneut die Klasse der M80. Foto: Frank Steinseifer

Ubstadt-Weiher. Sehr erfolgreich waren zwei heimische Läufer bei den 35. Deutschen Meisterschaften über 100 Kilometer in Ubstadt-Weiher. Katja Hinze-Thüs von der SG Wenden und Werner Stöcker von der LG Wittgenstein gewannen jeweils die Goldmedaille in ihren Altersklassen.

Widrige Bedingungen – 38 Läufer beendeten das Rennen vorzeitig

Vielen Leistungsläufern ist der Marathon mit seinen 42,195 Kilometern immer noch nicht lang genug. Ultraläufer starten über 50, 100 Kilometer, oder gar bei 24-Stunden-Läufen. Am 1. April – nein, das war kein Scherz – standen im Rahmen des 2. Ultralaufs HaWei 100 in Ubstadt-Weiher südlich von Heidelberg auch die 35. Deutschen Meisterschaften über 100 Kilometer auf dem Programm. Bereits im Vorjahr wurden hier auf einem flachen 5-km-Rundkurs um den Hardtsee die Deutschen Meisterschaften über 50 Kilometer ausgetragen. Auch wenn das Wetter mit stürmischem Wind von bis zu 60 Stundenkilometern kaum schlimmer hätte sein können, so blieben wenigstens die Niederschläge während des langen Rennens weitgehend aus. Diese äußeren Bedingungen erforderten eine kluge Renneinteilung und kosteten Kraft sowie Zeit. Von den insgesamt 140 Starterinnen und Startern gaben 38 Läuferinnen und Läufer das Rennen vorzeitig auf, 78 kamen in die DM-Wertung. Bei den Männern siegte Felix Weber (Ultra- und Triathlonteam Braunschweig) in 6:52:50 Stunden (entspricht 4:08 min./km) mit nur 22 Sekunden Vorsprung vor Johannes Arens (TG Kitzingen).

DM-Rekordhalterin Katja Hinze-Thüs drittschnellste Läuferin

Katja Hinze-Thüs von der SG Wenden war bei der DM über 100 Kilometer die drittschnellste Frau und gewann ihre Altersklasse der W50. Archivfoto: Verein

Spannend war der Rennverlauf auch bei den Frauen. Zwar verteidigte Katrin Gottschalk (LG Ultralauf) in neuer Streckenrekordzeit von 8:25:31 Stunden (entspricht 5:04 min./km) ihren im Vorjahr an gleicher Stelle gewonnenen Titel, aber um „Silber“ gab es dann einen harten Zweikampf zwischen der Gummersbacherin Katja Hinze-Thüs im Trikot der SG Wenden und Katrin Ochs von der LG Filder. Katja Hinze-Thüs, die im Vorjahr an gleicher Stelle bei der DM über 50 Kilometer einen neuen Deutschen Rekord für die W50 (3:39:56 Std.) aufgestellt hatte, und auch über 100 Kilometer Deutsche Rekordhalterin in der W50 (8:14:12 Std./2022) ist, begann das Rennen sehr offensiv: Die 10 Kilometer passierte sie nach 48:40 Minuten und die 20 Kilometer nach 1:37:48 Stunden und hielt das Tempo bis Kilometer 50 noch unter einem Schnitt von 5:00 min./km. Erst nach Kilometer 75 wurde die 51-Jährige dann deutlich langsamer, doch bis Kilometer 96 lag die Ultraläuferin der SG Wenden weiterhin an zweiter Position. Vier Kilometer vor dem Ziel musste die Gummersbacherin dann doch noch  Katrin Ochs vorbeiziehen lassen, die in 8:42:48 Stunden (5:14 min./km) Zweite wurde. Katja Hinze-Thüs erreichte als drittschnellste Frau das Ziel in 8:44:15 Stunden (5:15 min./km), durfte sich dann aber über die Goldmedaille in ihrer Altersklasse der W50 freuen.

M80-Rekordhalter Werner Stöcker wieder ältester Läufer

Eine weitere Goldmedaille fügte auch Langstreckler Werner Stöcker von der LG Wittgenstein seiner großen Sammlung hinzu. Nach seiner Weltbestleistung für die Altersklasse M80 im 6-Stunden-Lauf (55,29 Kilometer), seiner Weltjahresbestzeit über 50 Kilometer (5:19:32 Std.), den drei Deutschen Rekorden in der M80 über 50 Kilometer, 6-Stunden-Lauf sowie über 100 Kilometer stand der amtierende Weltmeister über 100 Kilometer auch in Ubstadt-Weiher wieder ganz oben auf dem Treppchen. Mit seinen 83 Jahren war er der mit Abstand Älteste im Feld und gewann als einziger Starter in der AK M80 in 12:28:17 Stunden. Seinen Deutschen M80-Rekord, den lief er übrigens genau vor einem Jahr auf dem gleichen Rundkurs in 11:52:21 Stunden.

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