
WILNSDORF. Die Deutschen Meisterschaften im 10 Kilometer Straßenlauf, die im Rahmen des 15. Siegburger City-Laufs ausgetragen wurden, waren nicht unbedingt das Pflaster für Bestzeiten. Die Witterung mit 22 Grad und Sonnenschein für die Läufer schon zu warm, der Wind böig und der Zwei-Runden-Kurs war mit zwei Steigungen und Kopfsteinpflaster-Passagen auch keine Hochgeschwindigkeitspiste. Und so blieben dann auch etliche Läuferinnen und Läufer deutlich hinter ihren persönlichen Bestzeiten zurück. Stark besetzt war die DM bei den Männern allemal: 115 Langstreckler blieben unter 33 Minuten.
Fabian Jenne Zweiter in der M35 in 30:04 Minuten
Dass es nicht zu den ganz schnellen Zeiten reichte, da machten auch die Langstreckler der SG Wenden keine Ausnahme. „Ich bin zufrieden, aber für uns war die DM sicherlich nicht ganz das Optimum. Bei Fabian Jenne war nach der langen Saison und den vielen Bergrennen etwas die Luft raus und Freddi Wehner hat noch immer mit den Folgen seiner Verletzung zu kämpfen“, so das Fazit von Trainer Egon Bröcher. Fabian Jenne, der Anfang März in Leverkusen mit 29:43 Minuten erstmals unter 30 Minuten gelaufen war und einen neuen M35-Westfalenrekord aufgestellt hatte, lief nur eine Woche später in Salzkotten 29:25 Minuten. Diesmal reichte es für den Olper „nur“ zu 30:04 Minuten (Nettozeit) und im äußerst stark besetzten Feld zu Platz 20 im Gesamteinlauf, aber immerhin zu „Silber“ in der M35. Trainer Bröcher: „Soweit ist es schon mit dem Anspruch vorne mitzulaufen, dass man schon mit einer Zeit von knapp über 30 Minuten nicht so ganz zufrieden ist.“
Freddi Wehner läuft nach Verletzung der Form hinterher
Auch Frederik Wehner ist nach verletzungsbedingtem Trainingsrückstand noch nicht wieder in Bestform und blieb in 30:59 Minuten recht deutlich hinter seiner im März aufgestellten Top-Zeit von 29:28 Minuten zurück. Auch Manuel Schräder konnte in 31:59 Minuten nicht an sein Leistungsvermögen herankommen. In der Mannschaftswertung belegte die SG Wenden mit Jenne, Wehner und Schräder den 6. Platz.
Flotte Zwillinge: Schöneborn und Mockenhaupt im Doppelpack
Dass gleich zwei Zwillingspärchen bei einer DM mitmischen ist eine echte Seltenheit. Zum einen waren die eineiigen Zwillinge Deborah (33:49) und Rabea Schöneborn (34:48) vom SCC Berlin schnell unterwegs. Aber auch das schnellste heimische Zwillingspärchen, Markus Mockenhaupt und Sabrina Mockenhaupt-Gregor war mit dem Abschneiden bei dieser DM mehr als zufrieden – werden die beiden gebürtigen Wilgersdorfer doch im Dezember schon 45 Jahre alt. Markus „Mocki I“, der 10 Minuten ältere der beiden Zwillinge, lief im Trikot der SG Wenden starke 32:47 Minuten und belegte damit den 4. DM-Platz in der M45. Sabrina „Mocki II“, die seit Jahren mit Familie in Metzingen lebt und für die LAV Stadtwerke Tübingen startet, freute sich im Ziel über 35:59 Minuten und den Titel in der Klasse W45.
Mocki bereitet sich auf den Halbmarathon in Köln vor
Nach dem Lauf erklärte „Mocki“: „Der Ausflug nach Siegburg hat sich für Markus und mich echt gelohnt. Ich bin einfach nur dankbar. Wenn ich bedenke, dass ich im Mai noch 37:37 Minuten und jetzt bei den Deutschen über 10 Kilometer 35:59 Minuten auf einer nicht ganz leichten Strecke mit sehr viel Wind gelaufen bin, da kann ich nur stolz und dankbar sein.“ Für die 45-fache Deutsche Meisterin ist diese Leistung schon ein kleines Comeback als ambitionierte Läuferin – wenngleich sie dem Hochleistungssport längst Adieu gesagt hat. „Mocki“ bereitet sich derzeit auf den Halbmarathon in Köln vor. Ihr erklärtes Ziel: „Ich will endlich nochmal versuchen, unter 1:20 Stunden zu laufen.“
Berleburger Timo Böhl läuft in 31:36 Minuten Bestzeit
Ein starkes Rennen lief auch der Berleburger Triathlet Timo Böhl von der LG Wittgenstein. Zunächst dürfte er im Ziel mit 31:39 Minuten etwas enttäuscht gewesen sein, hatte er mit seiner Bruttozeit seine Bestmarke doch um zwei Sekunden verpasst. Wenig später durfte er sich beim Blick auf die Nettozeit von 31:36 Minuten über eine persönliche Bestzeit und über den 6. Platz in der M35 freuen. Vereinskollege Dominik Weise folgte in 34:23 Minuten, kurz dahinter folgte Marvin Giese in 34:51 Min., Alexander Hoffmann (beide LG Kindelsberg Kreuztal) lief 37:46.
Viktor Horch setzt neue persönliche Bestmarke

Auch der TuS Deuz war bei der DM in Siegburg erfolgreich. Schnellster war der Niederscheldener Viktor Horch, der sich in 34:39 Minuten sogar über eine neue Straßenlauf-Bestzeit freuen konnte. Ihm folgte Christian Becker in 35:41 Minuten, knapp dahinter kam Anno Dallmann nach 35:59 Minuten ins Ziel, in der Mannschaftswertung der M35-45 bedeutete das den 7. Platz. Jonas Winkel lief 36:04 Minuten und Folker Schepp rundete mit 37:54 Minuten das gute Abschneiden der Deuzer ab.
Frauen-Mannschaft der SG Wenden holt „Gold“

Bei den Frauen über 10 Kilometer war die SG Wenden wieder gut vertreten. Judith Hacker war hier die Schnellste mit 37:18 Minuten, gefolgt von Johanna Pulte, die sich etwas mehr erhofft hatte als 38:21 Minuten. Stefanie Osthoff belegte in 38:59 Minuten den 6. Platz in ihrer Altersklasse W35, Ira Achenbach erreichte das Ziel nach 39:43 Minuten. Christl Dörschel sicherte sich mit 41:10 Minuten „Bronze“ in der W45 und stand dann neben Siegerin Sabrina Mockenhaupt-Gregor auf dem Treppchen. Für Stefanie Osthoff, Ira Achenbach und Christl Dörschel gab es Grund zum Feiern, das Trio holte sich den Titel in der Mannschaftswertung der W35-45. Die Berleburgerin Ina Haas von der LG Wittgenstein belegte in 42:38 Minuten den 13. Platz in der W35, Jana Schneider vom TV Jahn Siegen lief 46:16 Minuten.
